Sie schläft! Ich suche am Laptop meinen Brief vom letzten Jahr und lese ihn mir noch mal durch. Gebetsanliegen: Besserung für Antjes Schwangerschaftsübelkeit, eine gute Geburt, eine 4-Raum-Wohnung, neue Freundschaften finden in Elstal…
Schon cool wenn man Gottes wirken sieht in all dem.
Diesmal muss ich noch im Jahr 2017 anfangen. Mir ging es ja richtig schlecht in der Schwangerschaft, musste mich oft übergeben und habe viel abgenommen. Dagegen bekam ich dann auch ein starkes Medikament, was mich sehr müde machte. Meine Ärztin hat mich dann ab dem 23.12. ins Arbeitsverbot genommen. Was für eine Freude für mich! Das erste mal frei am Heiligabend seit 5 Jahren. Und dann sollte ich die Medikamente absetzen… ein Wahnsinn, mir gings super. Ich konnte dieses Fest richtig genießen, Gott sei Dank!
Zu Silvester hatten wir in der Gemeinde wieder eine WoGeLe (Woche des gemeinsamen Lebens). Eine tolle Zeit, die wir beide sehr genossen haben. Freunde, gutes Essen, eine Gala zur Silvesternacht…
Kalt war es da schon, dachte ich, aber zur Winter-Action-Freizeit Mitte Februar war es … richtig kalt. Wir fuhren als Mitarbeiter mit. Pat auf der Piste, ich in der Küche. Gerade ging es mir körperlich eigentlich richtig gut,
schon fing das nächste an: Ich bekam fürchterliche Beckenschmerzen.
Einmal so schlimm, dass ich nicht mal meine Beine bewegen konnte. Gott ist schon lustig. Die Schmerzen kamen meist abends oder nachts, so dass ich meinen Dienst in der Küche machen konnte. 🙂
Wieder in Leipzig durften wir das geliehene Auto noch kurz behalten, damit Pat mich zu einer Osteopathin fahren konnte – die mich spontan behandelte. Was für ein Segen, dass wir solche Menschen aus unserer Gemeinde Geschwister nennen dürfen. Ihre Griffe und Tipps halfen und die Schmerzen wurden aushaltbar.
Im März durfte ich noch ein wunderschönes Wochenende mit meinen Mädels in Dresden verbringen. Wir erkundeten die Stadt und ein Museum, aßen gutes Essen und hatten eine wirklich schöne Zeit zusammen.
Weil das Jahr so voller Veränderungen war, hat Pat auch seinen Leiterposten beim GJW (Gemeinde Jugendwerk) aufgegeben. Und als der Geburtstermin näher rückte, wurde es für ihn ernst: Er durfte ein „echtes“ Baby von Freunden wickeln und wir besuchten zusammen einen Geburtsvorbereitungskurs und hatten viel Spaß bei manchen Übungen. 🙂
Ende März fuhren wir zusammen noch mal an paar Tage in ein Hotel. Sauna, Pool, wieder gutes Essen und schöne Natur. Pure Erholung für uns. Die darauf folgenden Wochen gestalteten wir recht spontan. Freunde besuchen, Spaziergänge, Essen gehen und die letzten Vorbereitungen für unser neues Familienmitglied treffen. Seit Ende April zahlen wir nun auch KFZ Steuer für einen alten Renault.
Dann endlich am 22. Mai durften wir unsere Tochter Smilla (die lächelnde) in die Arme nehmen. 4 Stunden später waren wir wieder zu Hause und konnten die ersten Tage in Ruhe ankommen und genießen. Wir sind wirklich sehr glücklich, dass sie kerngesund ist und sich super entwickelt. Sie macht uns viel Freude, aber an manchen Tagen…. naja ihr wisst schon. Eine große Gebetserhörung war, dass der Kinderarzt gegenüber von uns, uns für die kurze Zeit in Leipzig aufgenommen hatte, obwohl auch er (wie fast alle Kinderärzte in Leipzig) keine Patienten mehr neu aufnahm.
Unseren ersten Urlaub zu dritt machten wir an der Nordsee anfang August. Thomas, Ina und Benny kamen die letzten drei Tage dazu und wir brutzelten zusammen bei 30°C im Schatten.
Wieder zu Hause ging das große packen los. Ina kam um mit einzupacken, Oma und Opa Richter gingen mit Smilla spazieren und Pat und ich stapelten Kisten. Am 19. August wurde Smilla noch in unserer Leipziger Baptistengemeinde gesegnet und wir drei als Familie ausgesegnet nach Elstal.
Am 25. August standen dann alle unsere Sachen, dank unseren Familien und vielen richtig guten Freunden schnell in Elstal in der neuen Wohnung. Da Pats Studium erst im Oktober begann, hatten wir noch einen ganzen Monat Zeit um uns schön einzurichten. Wir erkundeten Berlin, lernten andere Studenten kennen, verbrachten unseren zweiten Hochzeitstag an der polnischen Ostsee und räumten immer mal wieder Kisten aus. Seit dem kommen uns viele liebe Menschen besuchen. Natürlich unsere Familien aber auch meine Mädels waren schon zwei mal da und auch neue Freunde vom Campus sind gerne bei uns zu Gast.
Pats Jahrgang ist groß und sehr frauenlastig. Alle mögen unsere Smilla und warten nur darauf bis wir das erste mal nach einem Babysitter fragen. 🙂 Das Studium ist sehr umfangreich und fordert viel Zeit zum lernen und lesen. Ein komplett anderer Alltag als noch in Leipzig. Damit mussten und müssen wir uns erst mal anfreunden und suchen noch immer nach einer Struktur, die für uns passt. Noch in Leipzig hat er seine 2. AiKiDo Prüfung bestanden. Er möchte diesen Sport hier auch gerne weiter trainieren, hat aber noch keine passende Gruppe gefunden.
Nach vielen Jahren habe ich mir endlich einen kleinen Traum erfüllt. Ich habe eine Reitbeteiligung gefunden. Ein Pferd was ich 1-2 mal die Woche nur für mich habe und einfach reiten und ausreiten kann.
Eine Handvoll Mamas leben auch auf dem Campus und man trifft sich gerne zum Spielen und Quatschen. Smilla lernt gerade sehr viel und schnell. Vor ein paar Wochen hat sie sich das erste Mal alleine hingesetzt. Jetzt ist das sitzen schon richtig normal und endet oft schon im Versuch, sich irgendwo hochzuziehen. Am 22.12. wird sie schon 7 Monate, sie brabbelt viel (mememe, mamama, wawawa), ist wahnsinnig aktiv im Greifen und Sitzen, erforscht alles mit ihrem Mund, lacht viel und oft, wird viel getragen und voll gestillt. Und sie wird geliebt, von unseren Familien. Alle haben sie gerne auf dem Arm, spielen mit ihr und man merkt das da ein gewisser Stolz da ist. 🙂 Unseren Familien geht es echt gut. Es ist schön sie so häufig zu sehen, und trotz der anderen Entfernung ist es doch regelmäßig.
Wir sind gespannt was im neuen Jahr alles auf uns wartet. Wo Gott uns gebrauchen möchte. Was wir für eine Gemeinde finden werden. Wie unser Alltag sich ändert. Und und und…
Was wir nur schon wissen ist, das ER uns durch ein sehr aufregendes Jahr 2018 begleitet hat. Smilla, Umzug, Neuanfang, in all dem sehe ich sein Wirken. Ich darf vertrauen, dass er auch in 2019 bei uns sein wird.
Wir wünschen euch gesegnete Weihnachten
und ein gutes neues Jahr.
Eure drei Richters